Lucas starrte auf die kleine Schüssel voll Pudding hinunter und schlug sich gedanklich gegen den Kopf.
Wieso war das IHM nicht eingefallen?
"Nur ganz in Ordnung? Nicht fabelhaft, legendär oder etwas Ähnliches?", scherzte Lucas mit der Brünetten (=D) und war immer noch nicht richtig darüber hinweg, dass Isabella die Idee mit der Schüssel gekommen war.
Das kratzte ganz schön an seinem kaum vorhanden Ego.
"Wie meinst du das?", interessiert musterte Lucas seine Mitschülerin. War das ihre Gabe?
Und wäre er dann einfach puff! verschwunden und tauchte an einem völlig fremden Ort wieder auf?
Diese Vorstellung war ganz schön beängstigend, wenn er so darüber nach dachte.

cf: Zug Abteil 6

Viola hinter sich herziehend betrat Gemma die Halle. Ihre blauen Augen funkelten wegen dem gewohnten Anblick des Speisesaals vergnügt auf.
Man sah es der Blonden zwar nicht an, aber sie liebte Essen. Ihre Miene verfinsterte sich aber zusehend als ihr Blick auf eine der Krumschwestern fiel. Natürlich wusste sie von ihr und Paul...und sicher wusste Tia auch, dass jedes Mädchen, dass es mit Paul mal was gehabt hatte, gefährlich lebte. Gemma knirschte mit den Zähnen und ließ sich auf der nächsten Bank fallen.
Schlampe...

Ich seufzte leise auf. Es verhallte unbemerkt in den Weiten des geräumigen Saals. Langsam konnte Wiona sich doch dazu erbarmen, hier unten aufzutauchen. Mit jeder Minute, die verstrich, konnte ich den Unmut meiner Schüler immer besser nachvollziehen. Auch an mir begann der Hunger wie ein Raubtier zu kratzen und ich sah verdrießlich zu den Schülertischen. Wenigstens stand dort Schokoladepudding, was man auf den Lehrertisch vergeblich suchte. Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und lehnte mich zurück, während ich die Augen schloss und tief durchatmete.

"Was hast du für ein Problem mit unserem Bruder?", ich seufzte leise bei Tias Frage auf.
"Geht dich nichts an", meinte ich dann kalt und riss meinen Blick von Krum und Penny los.
Es tat weh, die beiden dort zusammen zu sehen und Eifersucht brodelte in meinem Inneren wie Höllenfeuer. Ich ertrug das kaum ... seufzend sah ich auf die Tischplatte und betete, dass die Direktorin endlich mal auftauchte. Ich wollte schnell was essen und dann verschwinden. Und erneut dankte ich allen bekannten und unbekannten Göttern dafür, nicht in Blackwood gelandet zu sein. So musste ich Krum nicht ständig über den Weg laufen ...

Ich schnaubte. Dass die Direktorin noch nicht da war, trieb meine Laune noch zusätzlich in den Kerker und darunter.
"Ich habe Hunger", jammerte ich leise auf bulgarisch und sah dann zu dem Typen, den Tia mir als Lyam vorgestellt hatte.
Sieht nicht schlecht aus ..., dachte ich, doch sogleich schob sich Pauls Bild in mein Kopf und ich knirschte mit den Zähnen.
Jemand starrte mich in Grund und Boden und als ich den Kopf drehte, sah ich Gemma Dearing. Ich konnte sie nicht leiden und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Bei Lyams fast schon patziger Antwort auf Tias Frage, hob ich nur eine Augenbraue, ließ dies aber unkommentiert. Ein weiteres Indiz dafür, dass meine Laune tot war.

Tia sah Lyam nun wütend an. Auf patzige Antworten hatte sie keine Lust. "Dann geh in die Küche und ess was oder hab geduld", antwortete Tia ihrer Schwester auf ihrer Muttersprache und kramte dann in ihrer Tasche. Sie fand einen Schokoriegel und hielt in Tia hin. "Den oder gar nichts",sagte sie bloß und folgte dann dem Blick ihrer Schwester. Gemma...sie war Pauls Schwester und Paul...naja über den musste nicht geredet werden. Tia sah ihre Schwester an und stupste sie leicht an. "Vergiss es", murmelte sie bloß. Ihr Blick jedoch suchte nach Trey und nach Liam...doch keiner der beiden war zu sehen.

Putzig, schoss es mir durch den Kopf, als beide Krum-Schwestern mich wütend ansahen.
Dass es sich bei den beiden Zwillingen um Alex' Schwestern handelten, wusste ich schon lange. Immerhin waren sie noch Jahre vor meiner Abreise nach Hause auf die Academy gekommen und in Antwood alles andere als unbekannt. Ich seufzte und fuhr mir durch die Locken, während ich strikt vermied zu Penny und Krum zu schauen. Am Ende würden noch die Pferde mit mir durchgehen und das wollte ich möglichst vermeiden ...

"Keine Lust", brummte ich und sah wieder zu Tia.
Beim Anblick des Schokoriegels kam es mir so vor, als wäre Weihnachten vorverlegt worden. Mein Gott ich verhungerte ...
"Danke", ich ergriff den Riegel, riss die Verpackung auf und biss sogleich hinein.
Und es kam mir so vor, als hätte ich noch nie etwas leckereres gegessen. Ja ja, der Hunger ließ einem seltsame Gedanken nachgehen.
"Idiot", brummte ich leise in Lyams Richtung und sah dann wieder auf meinen neuen Schatz im Form des immer kleiner werdenden Riegel.

Tia verdrehte die Augen über ihre Schwester und sah dann zu ihrem Bruder. "Du hast keine Ahnung ob er ein Iidot ist",erinnerte Tia ihre Schwester und sah zwischen dem Mädchen und ihrem Bruder hin und her. "Wer ist das Mdädchen nochmal?", fragte sie und sah dann zu Gemma. Wusste sie eigentlich was ihr Bruder wollte?

Die beiden Mädchen redeten in einer Sprache, die ich nicht verstand und ein wenig wurmte es mich an.
"Könnt ihr bitte Amerikanisch reden?", fragte ich sie direkt, doch ohne sie anzusehen.
Meine Güte, war es denn wirklich so schwer, in Gesellschaft eine Sprache zu sprechen, die jeder verstand? So fühlte man sich nur diskriminiert ... ich versank wieder in Gedanken.
"Penelope Mason", murmelte ich dann auf Tias Frage abwesend und sah auf die Tischplatte vor mir.

Ich verdrehte die Augen. Tia war immer die nettere von uns beiden und nahmen wirklich jeden im Schutz, während ich mich nicht davor scheute, ihm die Wahrheit ins Gesicht zu klatschen.
"Und ob er das ist", sagte ich extra laut auf Bulgarisch, als Lyam sich darüber mokierte und biss erneut in meinen Riegel.

Tia sah kichernd zu ihrer Schwester als diese Lyam extra provozierte. Sie sah Lyam an und verdrehte leicht die Augen. "Bulgarisch ist unsere Muttersprache, entschuldige bitte, die ganzen Ferien haben wir so gesprochen", sagte sie und sah kurz zu dem Mädchen. "Penelope Mason", murmelte sie und nickte nachdenklich.

Leicht angepisst sah ich die andere Krum an.
"Ihr seid in Gesellschaft, da wird es wohl kaum so viel verlangt sein, amerikanisch zu reden, was ihr privat labbert, ist mir Bockwurst", stellte ich klar und fuhr mir durch mein Haar.