Aufmerksam, hörte der französische Vampir seiner Kollegin zu und nickte. "Dann weiß ich, bei welcher Gabe ich vorsichtig sein werde.", scherzte er, ehe er einen ernsteren Ton einschlug. "Ich kann verstehen, dass es sich nicht sonderlich... wohlig anfühlen muss.".
Als Winona sprach, sah er sie dann etwas betrübt an. "Wäre auch zu schön gewesen. Leider ist diese Person länger, als vor kurzem verstorben.", antwortete er und seufzte vor sich hin.
Um genau zu sein: Um die 200-300 Jahre...

Damien schien enttäuscht zu sein und Sophya seufzte auf. Es musste schrecklich sein, jemanden zu verlieren, der einem viel bedeutete, dann einen Hoffnungsschimmer zu sehen, nur um das Vorhaben dann begraben zu müssen.
"Wer ist denn noch alles im Kollegium?", wandte sich sich der Direktorin zu.

Dankbar darüber, dass die beiden Frauen nicht genauer nachfragten, entschloss Damien, die Traurigkeit für den Abend aufzuheben. Jetzt erstmal musste er sich auf andere Angelegenheiten konzentrieren. Auch ihn interessierte es, wer wohl noch alles im Kollegium dieses Jahr sein würde. Dem Vampir war es schleierhaft gewesen, ob vertraute Gesichter bleiben würden, oder neue dazu kommen würden.
Als die Schulleiterin dann antwortete nickte dieser nur. Daniel kannte er schon lange, da dieser seit mehreren Jahren im Kollegium als Geschichtslehrer fungierte.

Sophya nickte. Sie kannte noch keinen hier, doch das würde kein großes Hindernis darstellen, immerhin würde ihr genug Zeit bleiben, um alle kennen zu lernen, die hier lehrten und lernten. Und sie freute sich bereits darauf. Sophya war schon immer aufgeschlossen gegenüber Neuen gewesen und knüpfte rasch neue Kontakte. Dennoch wurde die Vampirin nicht übermutig, ihre Eltern hatten ihr jeden Tag aufs Neue in ihrer Kindheit eingebläut, sich nicht zu verraten, sich zu verstellen, wenn es sein musste. Wortlos trank die Lehrerin für Zaubertränke ihren Kaffee aus und stellte die Porzellantasse auf den passenden Unterteller ab, ehe sie sich zurücklehnte und die Augen schloss.

Die Vampirin versank in Gedanken, als die Ruhe dem Gespräch ein Ende bereitete und jeder seinen eigenen Gedanken nachhing. Ihr sollte dies recht sein, sie mochte zwar eine aufgeschlossene Persönlichkeit sein, doch ab und zu war auch die Ruhe nicht zu verachten. Sophya blickte nicht auf, als die Direktorin sich Kaffee nachschenkte, doch nach einer Weile hob sie schließlich doch den Kopf und entschied sich, die Stille zu durchbrechen.
"Gibt es denn sonst noch irgendwelche Informationen, die ich wissen sollte? Ansonsten würde ich mich zurück ziehen und meine Räume fertig einrichten", höflich und doch mit Nachdruck sprach sie diesen Satz aus und sah die Direktorin direkt an.

Es wurde langsam viel zu Still für Damiens Geschmack, doch die Vampirin beseitigte diese Stelle, als sie die Schulleiterin fragte, ob es sonst noch etwas wichtigeres gäbe. Hatte er selbst noch etwas vorgehabt? Eigentlich nicht, die jährliche Ration an Blutbeutel befand sich in seinem Gemach und den ganzen schulischen Kram würde er sich schon irgendwie zusammenreimen. Also lehnte sich der Franzose in seinen Sitz zurück und wartete auf die Antwort der Rektorin ab.

Rückblick

Als die Direktorin uns entließ, erhob ich mich aus dem Sessel, nickte meinen neuem Kollegen höflich zu und wandt mich zum Gehen. An der Tür drehte ich mich noch einmal um.
"Wir sehen uns beim Festessen", damit öffnete ich die Tür und entschwand nach draußen.

Tbc: Sprung

Rückblick Ende

"Ich freu mich auch, dich zu sehen." entgegnete ich, wobei ihre plumpe Antwort meine gute Laune nicht im geringsten beeinflusste. Ich hatte sie so kennen und lieben gelernt.
"Ich wollte dich vorher nochmal sehen und dir Hallo sagen." erklärte ich ihr. "Super, dann können wir zusammen runter."
Ja, es war nicht immer so ganz einfach mit ihr. Aber die Liebe überstand alles.

"Stimmt schon, hast Recht... aber du wärst bestimmt total gestresst gewesen. Schließlich bist du ja jetzt Schulleiterin." meinte ich lächelnd und ließ mich auf der Lehne einer der Sessel am Kamin nieder, um meinen Blick durch die Räumlichkeiten schweifen zu lassen. "Hübsch hast du's hier."
Mein Blick blieb an Winona hängen und ich lächelte wieder. Sie war unbestritten die Liebe meines Lebens. Da nahm ich die Strapazen doch mit Freuden in Kauf.